· 

Streckenrekord beim Stilfserjoch Marathon

Das Stilfser Joch – man nennt ihn auch den „magischen Pass“ - denn die 48 Kehren bieten einen eindrucksvollen Anblick!

 

Die Strecke des Stilfserjoch-Marathons verlangt einem läuferisch enorm viel ab. Neben der Passstraße gab es auch richtig coole Trails.

 

Leider gab es dieses Jahr aufgrund des vielen Schnees in der Höhe eine Streckenänderung. Bei den letzten drei Auflagen lief man „nur“ die letzten sechs Kilometer auf der Passstraße, dieses Jahr hingegen die letzten zwölf Kilometer.

 

Die Einführungsrunde von 13 Kilometern ließ sich so richtig „rollen“. Zurückhaltend bin ich in einer vierköpfigen Gruppe mitgelaufen. Nur Mohammed Hajyi hat einen frühen Ausreißversuch gewagt und lag beim ersten Anstieg nach 13 Kilometer 1:30 Minute vor uns. „Okay – das lässt sich aufholen“, dachte ich mir. Gleich am Anstieg „legte ich einen hohen Gang ein“ und setzte mich etwas von Hannes Runger und Andreas Reiterer ab. Letzterer hat bereits 2018 hier in 3:44 h gewonnen. Er war allerdings dieses Jahr von der Trail-WM vor gut einer Woche etwas geschwächt. Der Abstand wuchs nur leicht, doch nach ca. 200 Höhenmetern passierte ich Hajyi. Nun ging´s 100 Höhenmeter über technisch knifflige Wege bergab, ich passierte den Ort Stilfs und genoss die großartige Stimmung. Dort machte ich mir aber klar – nun wird wieder „geklettert“. Ich wollte den Abstand auf den folgenden 800 Höhenmetern ausbauen. Das gelang mir auch – allerdings hatte ich mich kurz verlaufen und verlor rund 30 Sekunden. Doch ein begleitender Motorradfahrer versicherte mir – 1:50 Minute Vorsprung. Das ist aber nicht viel, denn 25 Kilometer mit fast 1200 Höhenmetern bergauf und 400 Höhenmeter bergab waren noch zu überwinden. Oh je, meine Versorgung mit Getränken lief nicht optimal. Wenn ein Einbruch kommt, war es das. Aber als Ultraläufer ist man ganz andere energetische Krisen gewöhnt. Also, den Rhythmus halten, nicht „überpacen“ und dann voll auf die letzten 1200 Höhenmeter setzen! Bei Kilometer 30 kamen wir auf die Passstraße. 12 Kilometer mit 12 Prozent Steigung im Schnitt waren nun zu laufen. Kehre für Kehre schraubte ich mich den Berg hinauf. Ich kontrollierte meine Kilometerzeiten – 5 min/km - okay das passt! Die Luft wurde dünner, aber ich hielt mein Tempo. Der Motorradfahrer rief mir nochmal zu: „dreieinhalb Minuten Vorsprung nun“. Es waren immer noch 15 Kehren, doch ich lief unbeirrt weiter. Ca. fünf Kilometer vor Schluss rief man mir zu: „Sechs Minuten Vorsprung“. 2019 geht der Sieg an mich, wurde mir klar. Dennoch fünf Kilometer bei 12 Prozent können lang sein. Am Ende lief ich mit 3:29:55 h über die Ziellinie und konnte meinen Vorsprung auf sogar neun Minuten ausbauen.

 

Auf über 2.700 Höhenmeter wurde nun gefeiert, denn das können die Italiener!

 

 

 

Ergebnisse: https://www.tds-live.com/ns/index.jsp?login=&password=&is_domenica=-1&nextRaceId=&dpbib=&dpcat=&dpsex=&serviziol=&pageType=1&id=10497&servizio=000&locale=1040

 

Weitere Berichte: https://www.runnersworld.de/marathon/hoffmann-als-erster-auf-2-757-metern.596564.htm