Das Starterfeld war hochklassig besetzt. Großbritannien, die USA und besonders die starken Ultralaufnationen Japan und Südafrika hatten gemeldet. Als Athlet ist es natürlich toll gegen solch starke Athleten zu starten. Aber auch wir sind mit einem starken Team an den Start gegangen. Besonders die starken Marathonläufer Andreas Straßner und Marcel Bräutigam waren für eine Überraschung gut.
Die 50-Kilometer-Strecke begann mit einer Einführungsrunde von 5 KM und dann warteten fünf 9-Kilometer Runden auf uns. Trotz der 275 Höhenmeter insgesamt war es ein gut zu laufender Stadtkurs.
Wir erwarteten eigentlich ein sehr schnellen Rennbeginn. Doch so kam es nicht. Wie es in Meisterschaftsrennen typisch ist, wurde bis Kilometer 22 „gebummelt“. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich auch noch gut in der Spitzengruppe mitlaufen, die aus ca. 20 Läufern bestand. Runde um Runde spulten wir ab, doch es war klar, dass das Rennen bald schneller werden würde. Die Versuchung war groß, so lange wir möglich in dieser Gruppe mitzulaufen. Doch es waren noch 27 Kilometer zu laufen. Marcel Bräutigam und Andreas Straßner liefen auch nach der ersten Tempoverschärfung noch solide mit in dieser Gruppe. Ich hingegen entschied mich nun mein eigenes Rennen zu gestalten. Ich lief ca. vier Kilometer alleine, bevor ich ein Engländer von hinten auflief, mit dem ich mich weiter nach vorne arbeitete. Ab Kilometer 28 liefen wir dann in einer Dreiergruppe bis Kilometer 40. Das Tempo hätte zu diesem Zeitpunkt etwas höher sein können, doch ich wollte den Windschatten der beiden Engländer nutzen. Ab Kilometer 40 war mir klar, jetzt kann ich etwas riskieren. Andreas Straßner und Marcel Bräutigam fighteten weiter in der Spitzengruppe mit. Von meinen Mitläufern setzte ich mich schnell ab und legte noch eine schnelle letzte Runde zurück. Platz 13 mit einer Zeit von 2:55:09 h, was für unseres Teamergebnis ein ganz wichtiges Resultat war. Marcel Bräutigam ist sogar noch auf Platz vier vorgelaufen und Andreas Straßner hat Platz sieben erkämpft. Mit diesem kompakten Ergebnis erzielten wir den Titel des Mannschafts-Vizeweltmeister im 50km-Ultralauf.
Ich persönlich bin nicht ganz mit meiner Leistung zufrieden. Eine knappe Minute hinter meiner persönlichen 50-Kilometer-Bestzeit von 2:54:14 h war akzeptabel, doch ich hätte gerne mehr herausgeholt. Allerdings war meine spezifische Vorbereitung auf die WM nur fünf Wochen lang, da ich noch bis Ende Juli auf Berglaufwettkämpfe den Fokus gelegt hatte.
In dieser Disziplin wartet auch mein ganz großes Highlight dieser Saison. Die Berglauf-Langdistanz-Weltmeisterschaft in Argentinien.
Ergebnisse: http://brasov50km.com/en/results/#1_5C651A
Info auf Leichtathletik.de: https://www.leichtathletik.de/news/news/detail/team-silber-fuer-deutsche-ultralaeufer-bei-50-kilometer-wm/