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Zweiter Sieg in Zermatt

Nachdem ich das Rennen vor zwei Jahren in den Schweizer Bergen gewann, wollte ich auch dieses Jahr (nachdem es 2020 Pandemie bedingt ausgefallen war) unbedingt wieder bei dem beliebten Bergmarathon ganz vorne dabei sein. In St. Niklaus auf 1116m Höhe viel am 3. Juli der Startschuss über die Marathondistanz. Das Ziel war auf 2.582 m Höhe auf dem Riffelberg. Nur 291 Männer standen dort an der Startlinie, da es ein Teilnehmerlimit gab.

Von Beginn an lief ich in einer fünfköpfigen Spitzengruppe mit, darunter auch der Kolumbianer Diego Vera und Isaac Kosgei.  Bereits nach fünf Kilometern zogen die beiden Konkurrenten das Tempo an und setzten sich ab. Als die beiden davongezogen sind, wusste ich, dass ihr Antritt zu früh kam. Ich bin hingegen unbeeindruckt mit dem Bulgaren Mustafa Shaban an Position drei und vier bis kurz vor Zermatt weitergelaufen. Die anderen beiden Ausreißer liefen immer rund 30 Sekunden vor uns. Das hat mich nicht beeindruckt und mich auch nicht nervös gemacht, weil ich wusste, dass ich diesen Vorsprung am Berg wieder einholen kann. Kurz vor Zermatt setzte ich mich zunächst von dem Bulgaren Shaban ab und drei Kilometer lange Schleife durch den Ort alleine. Als der erste steile Anstieg bei Kilometer 24 begann, kämpfte ich mich an Kosgei und Vera heran. Bei Kilometer 28 lief ich auf die beiden Läufer auf. Der gebürtiger Kenianer Kosgei konnte unserem Tempo nicht mehr folgen.  Ich lief bis Kilometer 30 mit dem Kolumbianer Seite an Seite, bevor ich mich einige hundert Meter von ihm absetzte. Es folge eine hügelige Passage bis Kilometer 40. Es war ein kräftezehrendes auf und ab. Der Abstand zu Diego Vera blieb bei nur 30 Sekunden konstant. Ich wusste: Auf den letzten zwei Kilometern muss ich nochmal alles reinpacken um das Rennen zu gewinnen. Zwei Kilometer mit 400 Höhenmeter erwarteten uns beim Anstieg von der Riffelalb bis zum Riffelberg. Hier zahlte sich meine gute Renneinteilung aus. Mit genügend Reserven arbeitete ich mich den steilen Anstieg hoch. Im Ziel - nach 3:02:24 Stunden - hatte ich über dreieinhalb Minuten Vorsprung auf den Kolumbianer. Shaban lief als Drittplatzierter nach 3:15:15 Stunden ein.

 

Insgesamt war es ein super gutes Rennen von mir. Ich bin taktisch gut gelaufen und habe die drittschnellste Zeit erreicht, die überhaupt jemand auf dieser Strecke geschafft hat. Vom sagenhaften Streckenrekord von 2:57:47 Stunde (Jonathan Wyatt, 2009) war ich allerdings noch deutlich entfernt. 

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